Wing Chun Training

 Wing Chun Kung Fu ist eine leicht zu erlernende Kampfkunst. Die Grundtechniken lassen sich in kürzester Zeit erlernen. Mit jeder weiteren ergänzenden Übung werden die Abläufe trainiert, mit denen Angreifer effektiv abgewehrt werden. Überflüssige oder schwierige Techniken gibt es im Wing Chun nicht, alle Übungen werden ohne Umschweife direkt und zielgerichtet ausgeführt.

Ein wichtiger Aspekt im Wing Chun ist das Miteinander und nicht das Gegeneinander. Es ist für Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen gut geeignet, da der Schwerpunkt im Training nicht in der Entwicklung von Kraft oder besonders großer Kondition liegt, sondern auf Reflexen, Geschmeidigkeit, Konzentration und Koordination. Wing Chun steigert die körperliche und geistige Fitness und stärkt das Selbstbewusstsein.

 Effektive Kampfkunst, Selbstverteidigung und traditionelles Kung Fu.

Wenn Sie mehr als nur Kampfsport suchen. Fitness, Koordination und Selbstbehauptung sind wesentliche Bestandteile des Lehrprogramms, ebenso wie effektive Selbstverteidigung.Diese traditionell chinesische Kampfkunst wird hier in einer einzigartigen Kombination geschult. Sie lernen nicht nur einen Stil, sondern das Beste aus mehreren Kung Fu Stilen.Das Training lässt es zu, dass sich jeder Teilnehmer, seinen eigenen Vorlieben entsprechend entwickeln kann.

 

Die ersten Grundlagen des Wing Chun werden in den Formen erlernt und geübt. Formen sind festgelegte Abfolgen von Techniken, die jeder Schüler alleine durchführt. Die Formen in den chinesischen Kampfkünsten entsprechen ungefähr dem, was in den japanischen Kampfkünsten als Kata bekannt ist. Die verschiedenen Formen des Wing Chun bauen aufeinander auf.

Die Formen sind:

1. Siu Nim Tao / Siu Lim Tao („eine kleine Idee“) – Es werden die grundlegendsten Armtechniken isoliert für sich oder in einfachen Kombinationen geübt. Beintechniken kommen hier in Form des stabilen Stands vor. Ein wichtiger Aspekt dieser Form ist die Haltung und das Verhältnis von Spannung und Entspannung.
2. Chum Kiu / Cham Kiu („Suchende Arme“ / „eine Brücke bauen“) – Basistechniken mit ersten Fußtechniken. Hier werden verschiedene Techniken in Kombinationen geübt, insbesondere das Zusammenspiel von beiden Armen, Beintechniken, sowie Schritttechniken.
3. Bju Tse / Biu Tze („Stoßende Finger“) – Bisweilen als Notfall-Form bezeichnet, in der Techniken erlernt werden, um aus ungünstigen Kampfpositionen in aussichtsreiche zurückzugelangen.
4. Mok Jan Chong / Mok Jan Jong („Holzpuppe“) – Dient als Ersatz für einen Trainingspartner und zum intensitätsorientierten Training. Bewegungen werden hier einstudiert und Fehler beseitigt.
5. Luk Dim Bun Guan / Luk Dim Ban Kwun („Langstock“) – Sinn ist hier unter anderem, die Hüfte zu stabilisieren und Fauststöße hart zu machen.
6. Pa Cham Dao / Bart Cham Dao („Doppelkurzschwerter“, „Doppelmesser“ oder „Schmetterlingsmesser“)

Der Ablauf der Formen ist seit Jahrhunderten überliefert. Yip Man und Wong Shun Leung erarbeiteten eine systematische Lehrmethode der Formen. In der Entwicklungsgeschichte des Wing Chun haben viele Lehrer immer wieder Weiterentwicklungen und Änderungen im Detail und im gesamten Ablauf eingeführt. In den verschiedenen Stilvarianten des Wing Chun existieren deshalb recht unterschiedliche Varianten der Formen. Diese Unterschiede spiegeln natürlich auch unterschiedliches Verständnis und Interpretation der Techniken und Prinzipien wider.

 

Wing Chun Prinzipien

Eine besondere Charakteristik von Wing Chun ist das Denken in Prinzipien. Man könnte sie auch als Weisungen oder Orientierungshilfen bezeichnen. Diese Prinzipien sind bewusst in der reflexiven Befehlsform formuliert, so dass klar definiert ist, was zu tun ist. Ein entscheidender Vorteil ist die Allgemeinheit, Allgemeingültigkeit und Übertragbarkeit der Prinzipien. Beachtet ein Schüler die Prinzipien, so verhält er sich auch in vollkommen unbekannten Situationen korrekt bzw. macht im Normalfall zumindest keine gravierenden Fehler.

Die hier aufgeführten Prinzipien stellen eine kleine, beispielhafte Auswahl dar, wie sie in unterschiedlichen Wing-Chun-Stilen vorkommen können. Die Prinzipien variieren von Stil zu Stil mitunter sehr stark. 

 

Die Kampfprinzipien:

1. Ist der Weg frei, stoße vor.
2. Bekommst du Kontakt, bleibe kleben.
3. Ist der Gegner zu stark, weiche aus.
4. Weicht der Gegner zurück, folge.

 

 

Die Kraftprinzipien:

1. Befreie dich von deiner eigenen Kraft.
2. Befreie dich von der Kraft deines Gegners.
3. Nutze die Kraft des Gegners.
4. Füge deine eigene Kraft hinzu.


 

 Wing Chun Chi Sao

Ein essentieller Bestandteil des Wing Chun ist das Chi Sao („Klebende Hände“). Chi Sao trainiert in erster Linie die taktilen Reflexe und außerdem Standfestigkeit und Balance, den richtigen Abstand zum Gegner in der Nahdistanz. Erstgenannte sensibilisieren das Gespür für Lücken in der gegnerischen Abwehr wodurch auch das aktive provozieren von Fehlern beim Gegner ermöglicht wird. Chi Sao ist keine eigenständige Technik für den freien Kampf sondern ein Trainingshilfsmittel. Die Besonderheit am Chi Sao ist, dass der Schüler von den langsameren visuellen Reflexen weg zur taktilen Wahrnehmung hin erzogen wird. Es wird hier davon ausgegangen, dass es in der Nahdistanz, die oft auch als Trappingdistanz bezeichnet wird, nicht mehr rechtzeitig möglich ist, gegnerische Aktionen visuell zu erkennen und abzuwehren. Daher wird mit dieser Trainingsmethodik der Kontakt zum Gegner ausgenutzt, um dessen Aktionen über den schnelleren Sinn der Taktilität erkennen zu können.

Beim Chi Sao stehen sich zwei Trainingspartner in einer festgelegten Ausgangsstellung gegenüber und nehmen mit den Armen Kontakt zueinander auf. In der Regel wird dann mit festgelegten Anfangsbewegungen (z. B. „rollende Arme“) begonnen, worauf dann zu freier Anwendung verschiedener Techniken übergegangen wird. Chi Sao kann entweder als feste Folge von Techniken mit verschiedenen Übergängen trainiert werden, die dann frei variiert werden können, oder es wird das sogenannte Freie Chi Sao trainiert, welches eine Art Sparring auf Chi-Sao-Distanz darstellt. Hierbei gibt es keinerlei Regeln zu Abläufen, es ist ein freier Kampf in der Nahdistanz.